Kritische Infrastruktur schützen

In Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis wird seit 1919 das Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen des Deut­sches Zen­trum für Luft-und Raum­fahrt (DLR) aufgebaut und richtet seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf den Schutz kritischer Infrastrukturen. Die neue Einrichtung hat hier beispielsweise Wasser- und Energieversorgung, Schienen- und Luftverkehr, Krankenhäuser, Behörden, Einrichtungen der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes oder Gefahrstofflager im Focus. Als Gefahren werden u. a. Naturkatastrophen und Pandemien ausgemacht.

Auch Taunusstein hat den Schutz kritischer Infrastruktur bereits neu in den Blick genommen. So heißt es in der Veröffentlichung zum Klimaanpassungskonzept, dem der Magistrat am 25. Oktober 2021 zugestimmt hat:

Das Klimaanpassungskonzept formuliert dafür Ziele und Maßnahmenvorschläge in acht Themengebieten: Bevölkerungs- und Zivilschutz, Stadtplanung, Stadtgrün, Mobilität, Wald, Wasser, Boden sowie Biotop- und Artenschutz. So sollen zum Beispiel die Verkehrsinfrastruktur vor Extremwetterereignissen geschützt oder klimaangepasste Stadtquartiere entwickelt werden.

Die größte Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis hatte bislang noch wenig unter Starkregenereignissen zu leiden, war in Vergangenheit allerdings schon von Stürmen wie zuletzt Sabine betroffen, die den Dauereinsatz der Feuerwehren notwendig gemacht hatte. Bürgermeister Sandro Zehner fordert:

Unser Ziel ist es, Taunusstein zu einer möglichst klimaresilienten Stadt zu entwickeln und dabei die Lebensqualität auf dem sehr hohen Niveau zu halten.

Ausruhen können die Verantwortlichen der Stadt sich augenblicklich nicht. Die Pandemie fordert, die getroffenen Maßnahmen in Sachen resilienter Infrastruktur beständig zu evaluieren. Und nun baut sich drohend die Omikron-Welle auf, von der noch niemand weiß, wie stark sie Deutschland und damit auch Taunusstein treffen wird.

Der Wiesbadener Kurier berichtete am 30.12.2021 zum Thema Wie Taunusstein die kritische Infrastruktur schützen will. Bürgermeister Zehner ist sich sicher, es müsse darum gehen, die Kontakte der Mitarbeiter untereinander zu minimieren, damit im Fall einer Infektion nicht größere Teile der Belegschaft in Quarantäne müssten oder sich gar ansteckten. Die Bereiche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung habe man bei der Stadt besonders im Blick.

Aber auch die Feuerwehr gehört zur kritischen Infrastruktur. Hier gibt es eine Corona-Ampel, die im Moment auf ROT steht, wie aus einer Mitteilung der Feuerwehr Taunusstein hervorgeht.

Die Marke der 100er-Inzidenz, die in unserer Corona-Ampel den Status ROT erzeugt, ist bereits seit längerer Zeit überschritten.

Verschiedene Szenarien bei einer weiter ansteigenden Inzidenz seien besprochen worden und so könne hier jederzeit nachgesteuert werden, ist nachzulesen. Als weitere Eskalationsstufe könne eine 2-G-Regelung auch im Bereich der Feuerwehr Taunusstein zum Tragen kommen. Und auch bei der Feuerwehr wird auf das Impfen der Einsatzkräfte gesetzt. Besondere Impftermine für das Feuerwehrpersonal sind in der kommenden Woche in Hahn vorgesehen.

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