Taunussteiner Bürger gegen Atomstrom

Es sind an jedem Montag auf dem Dr. Peter-Nikolaus-Platz vor dem Rathaus zumeist die selben Bürger, die mit ihrer Teilnahme bei der Mahnwache für den Atomausstieg ein Zeichen setzen wollen. Renate Kuhn und Gabriele Regnat-Wendel vom Ortsverband des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), die die Veranstaltungen organisieren, berichteten erfreut vom positiven Bericht der letzten Mahnwache im Wiesbadener KurierGrafik Link extern. Und auch an diesem Montag, dem 16. Mai, begann die Mahnwache pünktlich mit dem letzten Glockenschlag vom Kirchturm der katholischen Kirche.

Diesmal berichtete Rüdiger Müller-Gerbes, Vorsitzender der Projektgruppe Kinder von Tschernobyl e.V.Grafik Link extern, von seiner Teilnahme an einer Internationalen Konferenz in Minsk und der Gedenkfeier zum 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Einige Tage zuvor hatte das Wiesbadener TagblattGrafik Link extern von der Tätigkeit des Vereins berichtet.

Müller-Gerbes erzählte von der Problematik, in Weißrussland an zuverlässige und nicht von Regierungsseite lancierte Informationen in Bezug auf die heute noch vorhandene Strahlung zu kommen. Die Kinder würden einmal im Jahr auf Strahlung hin untersucht, wusste der ehemalige Pfarrer zu berichten. Es sei schwierig, mit der Katastrophe zu leben. Weite Teile des Landes seien nach wie vor verstrahlt, ganze Waldbereiche für die Bevölkerung gesperrt. Pilze dürfe man nicht essen. Cäsium 130 habe eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Andere, weitaus gefährlichere Stoffe, die ebenfalls bei der Reaktorkatastrophe freigesetzt werden seien, wie beispielsweise Plutonium, würden – weil viel schwerer nachweisbar – nicht getestet.

Im Anschluss an die Veranstaltung breitete Müller-Gerbes zwei Karten des besuchten Gebietes in Weißrussland aus. Hier waren die unterschiedlich verstrahlten Gebiete farblich gekennzeichnet. Rot eingefärbt waren die Landstriche, die durch niedergegangenen Regen mit der radioaktive Strahlung stark belastet wurden.

Erneut rief einer der AKW-Gegner zur Teilnahme an einer Demonstration am 28. Mai in Mainz auf. An diesem Tag sind in 21 deutschen Städten Großdemonstrationen geplant. Es besteht die Möglichkeit einer gemeinsamen Fahrradtour von Taunusstein aus bis nach Mainz-Kastell, einem der Startpunkte für den Sternmarsch zur Hauptveranstaltung am Mainzer Bahnhof. Weitere Informationen zur Großveranstaltung finden Sie auf anti-atom-demo.deGrafik Link extern.

Die nächste Mahnwache findet – auch bei Regenwetter – am Montag, 23. Mai, von 18 – 18:30 Uhr wieder auf dem Dr. Peter-Nikolaus-Platz in Taunusstein Hahn statt.

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